Der Ausbau des öffentlichen Ladesäulen-Netzes schreitet in Deutschland schnell voran. Wie der Energieverband BDEW mitteilte, waren im Februar bundesweit 39 540 öffentliche Ladepunkte in Betrieb. Immerhin ein Plus von rund zehn Prozent in nur einem Quartal. Die Frage ist jedoch, ob die zugrundeliegenden Annahmen für die Kapazitätsplanung noch richtig sind. Wächst der Bedarf nicht im gleichen Maß wie das Angebot, wird damit auf längere Sicht kein Geld zu verdienen sein.
Geht es nach der Politik sollen bis 2030 insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte installiert werden. Allerdings sei „mehr als fraglich“, ob diese tatsächlich gebraucht werden, sagte die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Kerstin Andreae gegenüber der Stuttgarter Zeitung.
Die Entwicklung neuer Batterien sorgen bei den E-Autos für stetig steigende Reichweiten und schnellere Ladezyklen und nicht zuletzt läuft der der Ausbau bei der privaten Ladeinfrastruktur besser, als gedacht. Bis zum Sommer dürften Hunderttausend private Ladepunkte hinzukommen. 90 Prozent der Ladevorgängen von E-Autos finden nach Angaben des BDEW bislang gar nicht an öffentlichen Stellen statt, sondern zu Hause oder am Arbeitsplatz. Hinzu kommt eine große Anzahl von Plug-in Hybriden mit geringem bedarf an öffentlicher Ladeinfrastruktur.
„Wir brauchen für den Erfolg der Elektromobilität einen stabilen, kundenfreundlichen und verlässlichen Hochlauf der Ladeinfrastruktur. Für die Unternehmen, die diese aufbauen ist wichtig, dass ein Geschäftsmodell dahinter liegt.“ so Andreae.