eWayBW – LKW fahren elektrisch durch das Murgtal
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Die bundesweit erste Bundesstraßenstrecke für elektrisch betriebene Oberleitungslastwagen war Ende Juni offiziell in Betrieb genommen worden. Auf dem 18 Kilometer langen Abschnitt im Murgtal wurde der Anfang Juli gestartete „eWayBW“ jetzt vom Test- in den Echtbetrieb überführt. Auf zwei Teilabschnitte von insgesamt vier Kilometern Länge wurde die Bundesstraße mit Oberleitungen versehen über die Hybrid-LKW dann Strom für ihren E-Motor aufnehmen können.

Die Testfahrten auf der Pilotstrecke im Landkreis Rastatt sind abgeschlossen und die notwendige Schulungen für das Betriebspersonal und Fahrer durchgeführt. „Nun können endlich die Transporte, die bisher noch von Diesel-Lkw durchgeführt wurden, durch die leiseren und schadstoffärmeren Oberleitungs-Hybrid-Lkw übernommen werden“, sagte Minister Winfried Hermann (Grüne) laut einer Mitteilung.

Zwei Speditionen fahren jährlich etwa 500 000 Tonnen Papier im Dreischichtbetrieb von drei Papierherstellern in Gernsbach-Obertsrot nach Kuppenheim. Zwei Lkw fahren zum Start des Regelbetriebs bereits, weitere drei sollen bis Mitte Oktober folgen. Die Kosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf insgesamt rund 28 Millionen Euro. 

Neben den Oberleitungs-Hybrid-Lkw werden weitere alternative Antriebsformen auf der Strecke untersucht. Während die Oberleitungs-Hybrid-Lkw mit einem Diesel- und Elektroantrieb ausgestattet sind, werden auch ein reiner Elektro-Lkw und ein Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Lkw getestet. Außerdem werden temporär synthetische Kraftstoffe im Oberleitungs-Hybrid-Lkw verwendet. Dieser Test macht einen Vergleich der verschiedenen alternativen Antriebsformen für Lastwagen unter realen Bedingungen möglich.

Der Lastwagenhersteller Daimler Truck will 2030 in Europa mehr elektrische Lkw verkaufen als nicht-elektrische, sagte Vorstandsmitglied Karin Rådström am Dienstag bei einer Online-Veranstaltung Mitte September. Dabei setzt der Hersteller auf batterie-elektrische und wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge. Es gebe noch viel zu tun, sagte die Managerin, und nannte dabei die Infrastruktur und „verlässliche gesetzliche Rahmenbedingungen“. So gesehen, passt das derzeit laufende Projekt gut zu den Plänen des Herstellers.

Die Motivation hierfür kommt nicht zuletzt aus Brüssel. Die EU-Kommission hat den Druck auf die Branche noch einmal verstärkt. So sieht die Planung vor, dass die Treibhausgasemissionen von neuen leichten Nutzfahrzeugen bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken sollen. Diese Pläne müssen allerdings noch von den EU-Staaten gebilligt werden.

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