Der Landkreis Esslingen erwirbt und betreibt zwei Brennstoffzellen-Straßenbetriebsdienstfahrzeuge (4,6 t) von der Fa. Elektrofahrzeuge Stuttgart (EFA-S). Diese stellt die Fahrzeuge auf Basis der GAZelle her und integriert Baugruppen bzw. Komponenten (z. B. Brennstoffzelle, Wasserstoff-Tanksystem, Batterien, Kühlung, E-Motor) von Zulieferern. Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Partnern aus der regionalen Wirtschaft. Die Hochschule Esslingen unterstützt das Projekt mit technischer Expertise.
Dem batterieelektrischen Antrieb sind in Sachen Reichweite und Robustheit Grenzen gesetzt. Dies gilt insbesondere für schwere Nutzfahrzeuge in den Straßenmeistereien, in denen den Fahrzeugen häufig ein hoher Energieeinsatz abverlangt wird. Der Landkreis stellt die Weichen für den Markthochlauf neuer Antriebstechnologien und die Mobilität der Zukunft. Die Brennstoffzellentechnologie spielt nicht nur eine zentrale Rolle im Transformationsprozess, sondern kann auch einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehrssektor leisten.
Batteriebetriebene leichte Nutzfahrzeuge erzielen im besten Falle Reichweiten von 200 km. Demgegenüber zeichnet sich ein Markt für emissionsfreie leichte Nutzfahrzeuge mit Reichweiten von 300 bis 500 km und hohen Flexibilitätsanforderungen ab. Hier entsteht ein vielsprechendes Marktsegment für Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb, da das Fahrzeugkonzept nicht nur in Straßenmeistereien zum Einsatz kommen kann, sondern auch das klassische Fahrzeug in kommunalen Bauhöfen abbildet.
Ein wesentlicher Vorteil liegt außerdem darin, dass das 700-bar Tankstellennetz entlang der Fernverkehrsstraßen genutzt werden kann (z.B. in Wendlingen und am Flughafen Stuttgart; weitere Tankstellen sind in Planung). Rollout für das erste Brennstoffzellenfahrzeug ist voraussichtlich das erste Halbjahr 2022.