Einer der großen Vorteile von Elektromobilität ist die Reduktion von Emissionen. Neben NOx, Feinstaub und CO2 geht es dabei auch um Lärmemissionen. Nahezu geräuschschlos rollen E-Autos an und erst ab einer gewissen Geschwindigkeit sind sie durch Reifenabroll- und Windgeräusche gut hörbar. Und genau da liegt das Problem. Für Kinder, Senioren, Blinde oder Menschen mit einer Sehbehinderung kann dies zur Gefahr werden. Die Erfahrung, dass man ein herannahendes Auto hört kann zukünftig zu einem gefährlichen Irrtum werden.
Deshalb hat die EU mit einer neuen Verordnung reagiert. Ab 1. Juli 2021 tritt die EU-Verordnung 540/2014 in Kraft, die besagt, dass alle neuen Batterie-Elektroautos, Hybridmodelle oder Wasserstofffahrzeuge mit einem »Acoustic Vehicle Alerting System« ausgestattet sein müssen. Interessant dabei, wie die einzelnen Hersteller dabei vorgehen. Gehörte doch das „Sounddesign“ schon immer auch bei den Verbrennern mit zu den Aufgaben der Entwicklungsingenieure. Wie muss eine zufallende Tür klingen? Wie der Sound des Motors? Doch wie klingt eine Elektroauto? Die Hersteller haben sich dabei teilweise die Unterstützung von Komponisten aus unterschiedlichen Genres geholt. Die Palette der Fachleute reicht vom ehemaligen Mitglied der Popband Dschinghis Khan bis zu einem Hollywood Soundtrack-Komponisten. Kein Wunder, dass ein Elektro-BMW sich zukünftig anhört wie ein Raumschiff im Vorbeiflug.